Kati Wagner-Matthiess

5 Gründe, warum ich als Trainerin moderierte Teamworkshops liebe

Das Thema Kommunikation ist in fast allen Teams ein Thema. Bei Umfragen landet „bessere Kommunikation“ meist auf Platz 1 der Mitarbeiterwunschliste (weil gefühlt entweder zu wenig oder das Falsche kommuniziert wird). Dadurch leidet das Vertrauen und es kann zu Spannungen und Konflikten kommen. Irgendwann ist Sand im Getriebe. Die Energie der Mitarbeiter fließt immer mehr in die Konflikte statt in die eigentliche Arbeit. Die Performance des Teams leidet und die Fluktuation nimmt zu. Das kann sich heute keine Firma mehr leisten. In moderierten Teamworkshops eröffnet sich für das ganze Team ein Raum, indem mal außerhalb der täglichen Arbeit alle gemeinsam auf sich und ihre Themen schauen und gemeinsam neue Lösungen finden. Ich liebe es, diesen Prozess im Unternehmen zu begleiten und warum genau ich es liebe, beschreibe ich in diesem Blogartikel.

1. Mit Teamworkshops kann ich die Kommunikation verbessern und Entspannung ins Team bringen

Teamworkshops sind für unterschiedlichste Anlässe denkbar. Der Klassiker ist: Wir wollen unsere Kommunikation untereinander verbessern. Die Ursache Nr. 1 für Konflikte ist, dass wir nicht sehen können, dass andere einfach anders sind. Wir nehmen dann andere Meinungen persönlich als Kritik und die Konfliktspirale beginnt sich zu drehen. Verständnis für den anderen fehlt zu diesem Zeitpunkt zumeist. Verständnis habe ich nur, wenn ich mehr über ihn weiß, über seine Interessen, Bedürfnisse und Stärken.

Mein Motto: Versuche immer erst den anderen zu verstehen, bevor du selbst verstanden werden willst.

Dies entsteht automatisch, wenn wir uns mit unterschiedlichen Persönlichkeitsmustern beschäftigen. Hierzu nutze ich am liebsten das persolog® Verhaltensprofil. Je nach Zielgruppe kann auch einfach das Tiermodell von Tobias Beck zielführend sein. Hier gibt es immer große AHA-Momente (und viel zu lachen). Wir erkennen, wie wir selbst ticken, wie und warum andere einfach anders ticken und was sie für eine gelungene Kommunikation brauchen. Wenn wir erkennen, dass „Kritik“ gar nicht persönlich gemeint ist, entspannt sich das Klima deutlich. Sind wir an dieser Stelle angekommen, können wir unseren Fokus mit dem neuen Wissen noch weiter ausdehnen: Wir wissen auch, wie wir besser mit anderen Teams, Kunden, Family and Friends kommunizieren.

Wenn du das DISG-Modell noch nicht kennst, wirkt es vielleicht etwas kryptisch auf dich

2. Mit Teamworkshops kann ich die Innovationskraft eines Teams fördern

Ich bin davon überzeugt, dass gerade in dieser immer komplexer werdenden Welt Teamarbeit die wohl beste Form ist, um innovative Lösungen zu finden. Die erfolgreichsten, weil innovativsten Teams werden dann die sein, die möglichst „diverse“ Teammitglieder haben, also mit ganz unterschiedlichen Sichtweisen auf Sachverhalte schauen und Ideen einbringen. Dies wird im zwischenmenschlichen Bereich zu Beginn zu Reibungspunkten führen, wenn es nicht genug Toleranz und Verständnis für andere Sichtweisen gibt. Und auch, weil es noch keine entsprechenden Prozesse, Regeln und Rituale gibt, die von allen akzeptiert sind. Diese Themen können wir vorher z.B. in strukturierten Einzelgesprächen herausfinden, verdichten und im Workshop gemeinsam nach Lösungen suchen bzw. direkt in die Umsetzung gehen.

3. In Teamworkshops kann ich „Rosarote Elefanten im Raum“ thematisieren

Rosarote Elefanten werden auch häufig „heilige Kühe“ genannt. Es sind unausgesprochene Konflikte innerhalb eines Teams. Sie sind allen bekannt und stets präsent, aber offen spricht man nicht über sie. Warum? Weil die Teammitglieder persönliche Nachteile befürchten, wenn sie es ansprechen oder weil die Mitarbeiter durch vergebliche Bemühungen in der Vergangenheit schon nicht mehr daran glauben, dass sich etwas ändert.

Gelöst ist das Thema aber deswegen nicht und in der Kaffeeküche ist es nach wie vor präsent. Die Führungskraft spielt meist eine entscheidende Rolle darin. Ihr selbst ist das Thema und der Raum, den es mittlerweile einnimmt, häufig gar nicht bewusst. Wenn es das aber wird, sind Lösungen oft möglich. Wichtig ist mir jedoch, dass die Teammitglieder das Thema selbst ansprechen (die Führungskraft ist von mir vorher bereits informiert, damit ich sicher bin, dass nichts eskaliert).

So kann das übrigens funktionieren:

Ich frage dann z.B. „Wenn ich euch in den Vorgesprächen richtig verstanden habe, dann gibt es da noch ein Thema, was euch wichtig ist.“ Ich schaue freundlich in die Runde und bin sicher, alle wissen, was gemeint ist. Wenn nichts kommt, kann das auch mal eine ganze Minute dauern (den Teilnehmern kommt es meistens vor wie eine Ewigkeit, keiner bewegt sich und du könntest die berühmte Stecknadel zu Boden fallen hören). Wenn dann immer noch nichts kommt, frage ich wieder „Hm, sollte ich mich da so getäuscht haben?“ (Ich baue ihnen eine Brücke, aber alle wissen natürlich, dass ich mich nicht getäuscht habe). „Na gut, da habe ich mich dann wohl geirrt. Dann lassen wir das“ und schaue wieder freundlich von einem zum anderen. Spätestens jetzt findet sich jemand der das nicht mehr aushalten kann und eine Lösung will und dann ist der Damm gebrochen.

Danach meist klein und harmlos…

4. In moderierten Teamworkshops sorge ich dafür, dass sich jeder einbringen kann und gehört wird

Vielleicht kennst du es aus euren Teammeetings – in der Regel sind es immer die gleichen, die sich zu Wort melden und dann gibt es die, die lieber weniger sagen oder nur wenn man sie direkt anspricht. Da die Zeit aber meist noch nicht mal für die Redefreudigen reicht, kommen die eher introvertierten dann nicht mehr zu Wort. Das finden die größtenteils auch gar nicht so schlimm (mündlich im Teammeeting ist ihnen „zuviel Bühne“) ABER! Ja, und hier kommt das große Aber – und das ist gerade wichtig für die innovativen Teams – ihr betrügt euch um die Ideen der Introvertierten. Und das ist schade, denn hier liegt oft das Gold! Als Moderator eines Teamworkshops ist es mein Anspruch, über unterschiedliche Methoden (z.B. Kartenabfragen) ALLE Ideen sichtbar zu machen (und dafür zu sorgen, dass sie nicht gleich in die Schublade „Geht sowieso nicht“ geredet werden).

5. Mit Teamworkshops kann ich unglaublich viel Gutes für alle Beteiligten in ein Unternehmen hineinbringen

Wenn sich etwas in einem Team nach vor bewegt, hat das positive Auswirkungen meist weit darüber hinaus, z.B. auf andere Teams, mit denen zusammengearbeitet wird, genauso auf die Kundenzufriedenheit bis hin zu den Familien der einzelnen Mitarbeiter.

So ein Teamworkshop ist nur der Startschuss – es ist, als ob das Team eine neue gemeinsame Sprache gefunden hat und einen anderen Weg einschlägt (von destruktiv zu konstruktiv). Idealerweise wird das Team vom Coach noch einige Monate auf diesem Weg begleitet, z.B. indem dieser Workshop alle 6 Monate nachgehalten wird (häufig haben sich zu noch offenen Themen Arbeitsgruppen gebildet, die sich um die weitere Umsetzung kümmern) und gleichzeitig die Führungskraft einzeln gecoacht wird.

Verbessert sich die Zusammenarbeit, gilt das genauso für die Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit, die Verringerung der Fluktuation und die Performance des Teams. Und das war doch das Ziel, oder?

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