Warum haben manche Menschen scheinbar weniger Misserfolge und kommen schneller wieder daraus hervor? Sie betrachten ungewollte Veränderungen und Niederlagen anders und stellen sich andere Fragen! Damit kommen sie aus der Problem- zur Lösungsorientierung. Schau dir an, wie das geht:
Wo ist dein Fokus? Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft?
Fokus in der Vergangenheit oder „Hätte, hätte, Fahrradkette“
Wenn wir mit einer ungewollten Veränderung, einem vermeintlichen Fehler oder einem unangenehmen Ereignis konfrontiert werden, fühlen wir uns erstmal als Opfer der Umstände. Wir hadern mit dem Schicksal und tun uns selbst leid bzw. fangen dann an, den Schuldigen zu suchen. Dieser ist natürlich außerhalb unserer eigenen Person zu finden. Gelingt uns das, sind wir erstmal fein raus und können über diese Person bzw. diese Umstände schimpfen. Oder wir sehen uns einfach als den geborenen Pechvogel und fragen uns: „Warum passiert das immer mir?“. Manchmal wünschen wir uns, wir hätten anders gehandelt „Ach hätte ich doch nur…“. Diese Möglichkeiten haben eines gemeinsam: Wir müssen nicht selbst aktiv werden und bekommen Mitleid von unseren Mitmenschen. Das fühlt sich erstmal komfortabel für uns an. Der Haken daran: Die vermeintlich Schuldigen wollen sich nicht einfach den schwarzen Peter zuschieben lassen und es kommt zu Konflikten.
Oder wir grübeln soviel über unsere eigenen Unzulänglichkeiten und beschimpfen uns innerlich, dass wir aus dieser negativen Energie nicht mehr herauskommen. In beiden Fällen aber kommen wir der Lösung unseres Problems kein Stück näher.
Fokus in der Zukunft – Was machen wir jetzt? Was gibt es zu lernen?
Menschen mit dieser Haltung erkennen erstmal an, dass die Umstände nun einmal gerade so sind wie sie sind. Dann fragen sie sich: „Was kann ich bzw. können wir jetzt tun? Welche Optionen haben wir? Wo finden wir Unterstützung?“ Dann geht es konkret in die Umsetzung. Wir haben kurzfristig eine Lösung bzw. Handlungsoptionen und vor allem das Gefühl, dass wir selbst etwas TUN können.
In jedem Misserfolg gibt es aber auch einen Schatz zu bergen. Wir heben ihn mit der Frage: „Was ist mein Anteil an der Situation? Was mache ich beim nächsten Mal anders?“ Wenn wir die Sache so betrachten, ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir aus der Situation gelernt haben und Fehler nicht wiederholen, sehr groß. Die Erde ist ein Lernplanet.
Willst du Teil des Problems oder Teil der Lösung sein?
Versteh mich nicht falsch – es ist ganz natürlich, wenn uns so etwas widerfährt, traurig und enttäuscht zu sein und die entgangenen Pläne (oder auch Personen bei Trennungen) schweren Herzens ziehen zu lassen. Die entscheidende Frage ist: Wie lange bin ich in diesem Zustand bzw. wie schnell ich es schaffe, in den Fokus „Zukunft“ zu kommen. Vielleicht kennst du auch Menschen, die sich erstmal mit der Schuldfrage befassen oder in Selbstvorwürfen stecken bleiben, manchmal über Jahre. Meiner Erfahrung nach haben wir diese Handlungsoptionen so gelernt und nicht hinterfragt, daher sind sie in unserer Gesellschaft sehr verbreitet. Du siehst hier aber auch, dass du dies selbst für dich ändern kannst. Solltest du dich bei der nächsten Gelegenheit dabei ertappen, dann kannst du diese Gedanken bewusst stoppen und dir einfach die Zukunftsfrage stellen, z.B. „Und was machen wir jetzt?“. Dies kannst du auch bei deinen Kolleg:innen machen. Du wirst staunen, was das bewirken kann. Wir sind nicht länger Teil des Problems, sondern Teil der Lösung.
Noch ein kleiner Tipp, wie du mit den ewigen Jammerern umgehen kannst, die zwar deine Aufmerksamkeit aber keine Lösung wollen. Frag sie bei der nächsten Gelegenheit doch einfach mal „Was möchtest du, das ich jetzt für dich in dieser Sache tue?“ Dann wirst du merken, da kommt nichts. Dann kannst du sagen, dass du dann dieses Thema gern abschließen möchtest (wenn es eine liebe Freundin ist, kannst du auch noch 2 Minuten Redezeit geben).
Diesen Tipp habe ich übrigens von der wunderbaren Vera F. Birkenbihl. Wenn du sie noch nicht kennst, schau sie dir am besten mal auf Youtube an. Ich kann dir neben maximalen Erkenntnissen auch jede Menge Spaß versprechen.
